⌚ Apple Watch: Ich habe es doch getan…

Marcel Am 20.05.2015 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:54 Minuten

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Ich habe es doch getan: Ich habe mir eine Apple Watch bestellt, nachdem mich das Gadget eigentlich seit der Vorstellung relativ kalt gelassen hat – bis vor wenigen Tagen. Ein paar Gedanken…

Wer hier länge mitliest wird sicherlich mitbekommen haben, dass ich meine Pebble Smartwatch gerne genutzt habe und ich durch die reine Anzeige der Benachrichtigungen bereits einen recht großen Nutzen habe. Das Smartphone bleibt in der Tasche, ein kurzer Blick auf das Handgelenk zeigt mir, ob ich reagieren muss oder ob eine einfache zur Kenntnisnahme reicht. Ich war und bin ein großer Fan der smarten Uhren, entsprechend gespannt habe ich die Apple-Keynote im September heiß erwartet. Als dann aber die Apple Watch vorgestellt wurde, war es weder ein Gefühl des „Haben wollen“, noch der Enttäuschung. Es war irgendwie ein nichts sagendes Schulterzucken. Die Optik haute mich nun nicht völlig vom Hocker, dennoch entschloss ich mich, einmal abzuwarten, denn schließlich waren es noch ein paar Monate, bis man die Apple Watch dann wirklich vorstellen und den Startschuss für den Vorverkauf geben wollte.

apple-watch-2Und dann kam jener Tag im März, als Apple nicht nur den Funktionsumfang der Uhr präsentierte, sondern auch die Preise nannte. Beginnend bei 400 Euro für das kleinere Modell der Apple Watch Sport und 650 Euro für das „normale“ Modell. Ein teurer Spaß – die Apple Watch Edition für über 10.000 Euro lasse ich mal außen vor, hier weiß ich noch immer nicht, welche Zielgruppe Apple damit ansprechen möchte. Klar: Diejenigen, die das Geld mal eben so übrig haben – andererseits glaube ich eher, dass in derlei Kreisen Marken wie Rolex, Omega und Co. höher dotiert werden, noch dazu kleine mechanische Meisterwerke sind. Bleiben wir also mal bei der Apple Watch und der Sport-Version. 400 Euro und 650 Euro. Je nach Armband natürlich. Meine eigentlich Favorisierte Lösung der Edelstahl-Version mit dem dazugehörigen Gliederarmband? Lockere 1150 Euro. 1. 1. 5. 0.

Aber auch nach der Vorstellung galt wieder: Weder der unbändige Wille zum Kauf, noch eine Enttäuschung. Optisch haute sie mich noch immer nicht vom Hocker, preislich habe ich mit einem Preis um die 500 Euro gerechnet. Dafür aber gibt es gerade einmal die „Billigversion“ aus Aluminium. Dann aber vergingen ein paar Tage und Wochen ins Land und immer mehr Apps schlugen für die Smartwatch auf Cupertino auf. Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart gab es gefühlt mehr brauchbare Apps für die Uhr, als in all den Jahren für Windows Phone. Wunderlist, Ally, 1Password, PCalc, Twitter und und und. Und plötzlich schlug in mir ein kleines Gefühl des „muss ich haben“ auf.

apple-watch-4Ja, eigentlich war ich mit der reinen Benachrichtigungsanzeige der Pebble Smartwatch zufrieden. „Plötzlich“ aber gab es noch viel mehr Nutzungsszenarien. Beim Einkaufen im Supermarkt nicht mehr mit dem Smartphone in der Hand durch den Laden rennen müssen? Kurz mal nach dem Passwort oder der PIN für die Packstation schauen? Schnell mal was rechnen? Kurz nach der Zugverbindung schauen? Das alles (und noch viel mehr) brachte auf einmal einen enormen Mehrwert. Dennoch war da noch immer der Punkt der Optik und des Preises. Aber 400 oder 450 Euro? Hatte ich ja eigentlich eingeplant, also doch mal in den nächsten Apple Store und sich die Uhrmodelle anschauen – vielleicht sagt das kleinere Modell und die Alu-Version ja doch zu. Aber erst einmal die Frage nach der Größe klären, immerhin habe ich recht schmale Handgelenke, sodass der Verdacht nahe lag, dass die 42mm-Version zu groß wäre – ich bin kein Freund von Statement-Uhren, größten-technisch ist eine Icewatch (mal unabhängig von der Optik) bei mir das Maximum, alles andere sieht mistig aus, auch bei anderen.

Aber gut: Die 35mm-Version war viel zu klein, die 42er hingegen passte. Gut, 450 Euro also für die Alu-Variante, auf die ich mich zu Beginn gestürzt habe. In schwarz. Schaut vergleichsweise schick aus. Dachte ich zumindest, bis ich dann die Edelstahl-Variante vor mir hatte. Optisch _wirkte_ sie etwas schlanker als die Alu-Version, aber immerhin macht das ein Unterschied von 250 Euro aus. Das Sport-Armband aber gefiel mir jedoch gar nicht, die restlichen Bänder an der Space Grey passten auch nicht so wirklich, an der Space Grey aber sah das schwarze Leather Loop noch recht nett aus. Ja, es wird in Zukunft sicherlich Adapter und Third-Party-Bänder geben, aber ob diese farblich wirklich so passend sein werden? Plötzlich war ich bei 450 Euro für die Apple Watch Sport und 170 Euro für das Leather Loop – der Magnet-Mechanismus ist einfach nur gelungen, wenn auch wahrlich nichts neues. Macht zusammen also 620 Euro, während die Apple Watch mit dem Leather Loop direkt bei 800 Euro liegt. Also „nur“ noch eine Differenz von 180 Euro.

apple-watch-1180 Euro haben oder nicht haben. Ja, für einige ist das viel Geld. Dennoch keimten in mir dann zwei Gedanken auf. Zum soll das Display der Watch Sport ersten Tests nach alles andere als Kratzresistent sein, vor allem wenn man die Uhr nicht immer wie ein rohes Ei behandeln und bei jeder Aktivität ausziehen möchte. Zum anderen erinnerte mich das schwarze Alu an das des iPhone 5, bei dem ein kleiner Stoß reichte um das dahinterliegende silberne Alu zum Vorschein zu bringen. Wird sich bei der Beschichtung wohl nicht 100%tig verhindern lassen, gerade bei dem schwarzen Modell wird man diese wohl auch recht deutlich sehen. Sind natürlich alles nur Gedankenspiele, Langzeittests fehlen logischerweise.

Eine andere Frage: Wo wird sich der Gebrauchtpreis bei Erscheinen einer zweiten Generation (mit deren Vorstellung ich nicht vor Frühling 2016 rechne, vielleicht auch erst gegen Ende des Jahres oder zu Beginn 2017) einpendeln? Erfahrungsgemäß haben Apple-Geräte einen vergleichsweise hohen Wiederverkaufswert, aber wie wird das bei der Uhr sein? Immerhin mehr ein Gadget, denn ein „reguläres“ Gerät. Meine Meinung: Die Preise der Sport-Modelle werden recht schnell „kaputt“ sein (wie auch die Preise der Edition-Version, sie werden wohl _prozentual_ am stärksten sinken). Eine verkratzte Sport-Version? Dürfte noch stärker fallen. Die normalen Varianten dürften sich aber vergleichsweise gut halten – so schätzte und schätze ich die Sache ein.

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Ob es stimmt? Werden wir erst in 10… 11… 12… Monaten sehen. Dennoch brachten mich diese Punkte dazu, 800 Euro in die Hand zu nehmen und mir mit reichlich Verspätung die Apple Watch mit Leather Loop zu kaufen. Optisch ist es noch immer so, dass Apple sicherlich mehr kann und es gibt auch zwei, drei schickere Smartwatches, wenn auch nur für Android. Aber ehrlich? Modisch bin ich jener Typ, der noch nie in seinem Leben (doch, zur Konfirmation) einen Anzug getragen hat geschweige denn einen besitzt. Hochpreisige Mechanik-Uhren von Rolex und Co.? Finde ich größtenteils hässlich, selbst die Fossil Nate ist mir zu verspielt, eine der wenigen Armbanduhren die mir gefallen ist zum Beispiel dieses Modell von Braun. Hinzu kommt: Ich bin monatelang mit einer Pebble rumgelaufen, da ist die Apple Watch schon eine Steigerung. Viel wichtiger ist allerdings der Punkt der Nutzung und hier verspreche ich mir von der Apple Watch viel.

Ob ich den Kauf bereue? Bis jetzt noch nicht. Aber vielleicht geht sie bei Erhalt in 4-6 Wochen ja doch wieder zurück. Oder sie wird aufgrund einer hohen Nicht-Nutzung nach 2 bis 3 Monaten doch wieder verkauft. Who knows. Das ist halt das Risiko. Manche kaufen sich teure Klamotten, Handtaschen oder Autos, ich bin halt ein Gadget-Fan.

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