Das iPad mini: Ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits

Marcel Am 26.12.2012 veröffentlicht Lesezeit etwa 5:44 Minuten

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Als das iPad Ende Januar 2010 vorgestellt wurde, wurde Apple noch ein wenig für das Minimal-Tablet belächelt – inzwischen kennt jeder die aktuelle Situation, das iPad ist jenes Tablet, welches mehr verkauft wird, als die Geräte der Konkurrenz. Die Gründe sind sicherlich vielfältig, aber das wäre ein anderes Thema. Inzwischen können wir auf vier iPad-Generationen zurückblicken und auf das iPad mini, welches im Formfaktor 7,9 Zoll daherkommt. Auch das wurde belächelt, scheint sich aber gerade vor und während der Weihnachtszeit wie geschnitten Brot zu verkaufen.

Apple-Links: iPad 2 · iPad mini · iPad 4. Generation

Technisches. Die Eckdaten des iPad mini lesen sich erst einmal sicherlich wie ein Rückschritt: 7.9 Zoll IPS LED Backlight mit einer Auflösung von 1024 x 768 Pixel und einer Pixeldichte von 163 ppi (kein Retina). Dual-Core A5 mit 1 GHz, 523 MB RAM. Dazu gesellen sich Bluetooth 4.0 EDR, WiFi (802.11 a/b/g/n), Klinkenstecker und der neue Lightning-Anschluss.

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Optik, Haptik & Verarbeitung. Die Maße des iPad mini betragen in etwa 200 mm x 134,7 mm x 7,2 mm (H x B x T), das iPad mini ist damit rund 0,4 mm dünner als das iPhone 5. Mit rund 300g bringt das kleine iPad knapp weniger als die Hälfte an Gewicht auf die Waage als sein großer Bruder. Auch an der Optik hat man gearbeitet und sich dabei ein wenig am iPhone 5 orientiert.

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Wie gehabt in schwarz und in weiß erhältlich, besitzt das iPad mini ebenfalls eine Aluminium-Rückseite, welche jedoch nun ebenfalls in der Farbe des Displayrahmens eingefärbt ist – kennt man ja schon vom iPhone 5.

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Die Verarbeitung ist, wie man es eigentlich von Apple gewohnt ist, spitze. Keine überstehenden Ränder, keine Spaltmaße – einfach perfekt. Die schwarze Rückseite wirkt auch nicht so anfällig wie die des iPhone 5, und man traut sich auch mal eher, das Gerät auf den Tisch zu legen – anders als beim großen iPad, wo ich immer etwas Angst um die Rückseite hatte. Hirngespinst? Mag sein.

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One-handed? Ja, man kann das iPad mini mit einer Hand halten – kann man beim großen iPad ja auch. Der Unterschied ist aber, wie man es hält und dabei nutzen kann. Und hier muss ich sagen: Ja, man kann das kleine iPad in einer Hand halten und mit der anderen wunderbar bedienen. Egal ob man es eher wie eine aufgeschlagene Zeitschrift hält, oder komplett in der Hand.

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Daumen auf dem Display? Macht nichts – erkennt das iPad mini nicht als Eingabe und lässt sich mit der anderen Hand dabei bedienen. Schreiben? Lässt sich super chillig im Querformat mit beiden Händen – oder eben nur mit einer.

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Das Display. Das Display des iPad mini kommt im Gegensatz zum aktuellen iPad 4 und dem iPhone 5 nicht mit einem Retina-Display daher, was viel belächelt und kritisiert wurde. Ich kenne das iPad 2, ich kenne das iPhone 5. Ja, Retina macht wirklich etwas her, nutzt man das iPhone 5 oft und gerne, so kann einem das iPad 2 schonmal auf den Sack gehen. Aber: Die Pixeldichte des iPad mini ist höher als jene des iPad 2. Klar: Kleineres Display, gleiche Auflösung. Ergo mehr Pixel per Inch – genau genommen 163.

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Texte und Bilder sind scharf – wenn auch nicht so scharf wie bei meinem iPhone 5. Ebenso wirkt es etwas so, als wären die Farben auf dem iPhone knackiger. Dennoch finde ich das Display super – wer kein iPad mit Retina-Display oder ein iPhone 4/4S/5 nutzt, der wird sicherlich fast begeistert sein. Wie gehabt kommt das Display mit einem 4:3-Format daher – die Konkurrenz bemüht sich ja derzeit überwiegend um 16:9ner.

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Aber sind wir mal ehrlich: Spätestens im Oktober des nächsten Jahres werden wir die zweite Generation des iPad mini zu sehen bekommen. 110%tig mit Retina Display. Wette?

Die Nutzung. Ja, das iPad mini macht Bock. Es fühlt sich super in der Hand an, es macht Spaß, das Dingen zu bedienen. 512 MB RAM und 1 GHz A5-CPU? Merkt man nicht, es läuft und läuft rund. Logisch: Kleineres Display, weniger Leistung. Egal ob Anwendungen oder Spiele – ich habe keine großartigen Lags festgestellt. Alles läuft definitiv runder als auf dem iPad 2 und auch im Vergleich zum iPhone 5 läuft alles.

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Der Akku. Den Akku kann ich derzeit nur schwer beurteilen, da zu selten genutzt. Ich habe das iPad mini nach dem Auspacken auf 100% gebracht und seitdem nicht angeschlossen – macht noch immer gut 31% Akku. Bei 2-3 Stunden Nutzung am Tag, darunter allerdings kein Game oder YouTube, sondern Feeds, Web, Musik und Social. Laut Apple soll der Akku bis zu 10 Stunden halten – ein realistischer Wert.

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Die Lautsprecher. Die Lautsprecher des Kindle Fire HD waren in meinen Ohren super. Auch die Stereo-Lautsprecher des iPad mini klingen super – wenn man sie nicht mit einem Teufel-Soundsystem vergleicht. Auch voll aufgedreht verzerrt nichts, auch die Blechbüchse hat Apple im Labor gelassen. Kommt natürlich auch darauf an, wie man das iPad mini positioniert, denn die Stereo-Lautsprecher zahlen im Portrait-Modus nach unten – hier könnte der Sound etwas abgeschwächt werden. Lautstärke? Ebenfalls ordentlich. Ansonsten: Für ein Tablet absolut ausreichend, nutzt man ja selten als Party-Beschallung ohne Boxen und Co.

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Die Kamera. Das iPad mini besitzt wie inzwischen üblich zwei Kameras. Die Frontkamera für Videotelefonie bietet 1,2 Megapixel für Fotos und 720p für FaceTime. Die Hauptkamera an der Rückseite kommt mit 5 Megapixeln, 1080p und diversen anderen Features (unter anderem Autofokus, Gesichtserkennung und Co.) daher. Fotoqualität? Hinter dem iPhone 4S und dem iPhone 5, besser als das iPad 2. iPad 4. Generation? Kann ich nicht beurteilen – aber besser als die Bilder meines Galaxy Nexus. Übliches Problem bei günstigeren Kameras und Smartphones: Im hellen gibt es recht ansehnliche Bilder, in Dämmerung und bei künstlicher Beleuchtung sind diese aber eher so „meh“.

Der Preis. Preislich liegt das iPad mini zwar unter dem großen Bruder, aber über den 7-Zoll-Tablets der Konkurrenz, wo mit Sicherheit das Kindle Fire HD 7 und das Google Nexus 7 zu finden sind. Während man die beiden erstgenannten für gut 200 Euro bekommt, zahlt mir für das identische iPad mini (16 GB, WiFi-only) rund 329 Euro. Aber hier vergleicht man etwas Äpfel mit Birnen. Amazon und Google verkaufen ihr Tablet unter dem eigentlichen Wert. Während Amazon mit Inhalten Geld verdienen möchte, kassiert Google in erster Linie durch Werbung und Co. Beide subventionieren ihre Geräte so stark wie kein anderer – ein Grund dafür, weshalb ähnliche Geräte von Samsung und Co. (Android und Windows RT) ebenfalls so viel teurerer sind. Im Grunde ist der Preis für das iPad mini „fair“, wenn man auch noch bedenkt, dass die Qualität, Verarbeitung und die verwendeten Materialien absolut spitze sind – zumal ich persönlich den Apps von iOS auch noch mehr zugewinnen kann.

Was gefällt? Der Formfaktor ist klasse. Verarbeitung. Aluminium. Akkulaufzeit ebenso. Massig Apps – auch dank der identischen Displayauflösung zum „alten“ iPad.

Was gefällt nicht so? Retina wäre sicherlich noch toller. GPS fehlt ebenso – etwas, weswegen ich lange überlegt habe. Noch mehr? Mir fällt zumindest nichts ein.

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Fazit? Die entscheidenden Punkte habe ich ja oben schon genannt. Die Verarbeitung ist Apple-typisch spitze, Apps gibt es wie Sand am Meer. Klar, der Preis ist höher, aber auch das haben wir ja geklärt. Ich persönlich würde mir das iPad mini nochmals kaufen – einer der Killerfeatures „Cellular/LTE“ sind mit an Board.

Ich bin vom iPad 2 umgestiegen, welches nicht nur die geringste Leistung (zuletzt mit iOS 6 etwas laggy) und Pixeldichte mitbringt, sondern eben auch viel größer ist. Spätestens seit dem Test des Kindle Fire HD 7 wirkte das iPad 2 in meinen Augen immer unnötig groß – das iPad mini ist definitiv bequemer. Als eBook-Reader im Bett, als Surf-Gerät für die Couch, generell. Wer die letzten Zeilen gelesen hat, weiß wie man Fazit ausfallen wird. Positiv. Für mich.

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Lohnt es sich, vom iPad 3 oder 4  oder sonst einem Tablet auf das iPad mini umzusteigen? Das müsst ihr selbst für euch entscheiden. Man muss es selbst für sich ausprobieren, ob einem das kleinere iPad besser gefällt.

Technische Daten im Roundup:

  • Prozessor: A5
  • Rückkamera: 5 Megapixel iSight, Videoaufnahmen: 1080p
  • Frontkamera: FaceTime HD, Videoaufnahmen: 720p
  • Konnektivität: WiFi und LTE (letzteres als Option), Bluetooth 4.0
  • Speicher: 16 / 32 / 64 GB
  • Akkulaufzeit: bis zu 10 Stunden
  • Abmessungen: 200 mm x 134,7 mm x 7,2 mm
  • Gewicht: 308 Gramm
  • Anschlüsse: Lightning-Anschluss

Die Preise im Roundup:

  • 16 GB WiFi: 329€
  • 16 GB WiFi + Cellular: 459€
  • 32 GB WiFi: 429€
  • 32 GB WiFi + Cellular: 559€
  • 64 GB WiFi: 529€
  • 64 GB WiFi + Cellular: 659€

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1 Kommentare vorhanden

Deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Die Cellular-Version hat GPS übrigens.

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