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Die Pebble Smartwatch und meine Eindrücke

Marcel Am 04.03.2014 veröffentlicht Lesezeit etwa 5:18 Minuten

Mit rund 10.266.845 US-Dollar ist die Pebble Smartwatch bis heute das erfolgreichste Produkt auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter und seit ein paar Wochen bin nun auch ich stolzer Besitzer einer Pebble, sodass es langsam einmal Zeit wird, ein paar warme Worte zur Smartwatch zu finden. Ich habe mir dabei nicht die neue Pebble Steel, sondern das „Original“ zugelegt, was natürlich auch eine Preisfrage ist – ich wollte mir erst einmal anschauen, in wie weit die Smartwatch für mich überhaupt praktikabel ist und ob sie mir wirklich einen Nutzen bringt.

Der Lieferumfang der Pebble ist recht spartanisch, in dem doch recht kleinen Kartönchen findet sich neben der Uhr selbst noch ein paar kleine Kurzbeschreibungen und das benötigte Ladekabel. Hier setzt man nicht auf einen Micro-USB-Anschluss, sondern auf einen Magnetstecker, was den Vorteil hat, dass die Pebble wasserdicht ist. So ist diese auf 5 ATM (= 5 Bar) getestet und kann folglich beim Baden, Duschen und ähnlichem getragen werden, wollt ihr jedoch zum Beispiel schwimmen gehen, sollte die Uhr jedoch abgelegt werden, Dementsprechend sind natürlich auch an den Buttons keine Öffnungen sichtbar, die Uhr wirkt also wie aus einem Gus.

Im Gegensatz zum neuen Steel-Modell besitzt die „Ur-Pebble“ ein Gehäuse aus Kunststoff, je nach Wahl in unterschiedlichen Farben – Klavierlack ahoi. Laut dem Hersteller soll das Gehäuse zwar besonders kratzfest sein, ich habe dies allerdings nicht überprüft, vom Gefühl her würde ich eher das Gegenteil behaupten. Mit einer Gehäusegröße von etwa 5 x 3 Zentimeter ist die Uhr deutlich kompakter als Geräte anderer Hersteller, allerdings wiegt die Pebble so gut wie nichts (rund 40 Gramm), wodurch sie sich natürlich nicht so hochwertig anfühlt. Vier Buttons findet man am Gehäuse vor: Über den linken Button gelangt man grundsätzlich einen Bildschirm zurück und verwirft Benachrichtigungen, die Buttons auf der rechten Seite springen in den Menüs eben nach oben beziehungsweise unten, ebenfalls findet man hier mittig die „Enter-Taste“ der Pebble. Soweit, so einfach gehalten.

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Die Optik ist natürlich immer eine Frage des persönlichen Geschmacks, mir persönlich gefällt sie bis auf den Klavierlack eigentlich ganz gut. Auch das Plastik-Gummi-Armband ist angenehm zu tragen, erinnert vom Tragekomfort her ein wenig an die IceWatch von Swatch und dürfte vor allem im Sommer doch recht „schwitzig“ werden.

Beim Display setzt man auf ein E-Paper-Display von Sharp, was oftmals mit den E-Ink-Display der eBook-Reader verwechselt, denn im Grunde handelt es sich dabei lediglich um spezielles LCD-Display. Dieses bietet eine Auflösung von 168 x 144 Pixel bei 1,26 Zoll und ist auch bei direkter und starker Sonneneinstrahlung noch mehr als gut lesbar, ebenso macht sie dank der Hintergrundbeleuchtung (drei LEDs) auch in Dunkelheit eine gute Figur. Nette Sache: Die Uhr reagiert auf Bewegung und so schaltet sich die Beleuchtung eben beim typischen „auf die Uhr gucken“ automatisch ein.

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Soviel also einmal zu meinem Eindruck der greifbaren Hardware. Optisch eben wie gesagt schicker als andere Modelle, was die Qualität angeht hinterlässt das geringe Gewicht keinen sonderlich hochwertigen Eindruck. Herzstück der Pebble ist jedoch die Software, ich persönlich kenne dabei nur die aktuelle Firmware 2.0 und habe diese auch nur im Zusammenspiel mit iOS getestet, da für Android schlichtweg eine aktualisierte App mit dem Pebble App Store fehlt. Fangen wir erst einmal mit dem an, wozu ich die Pebble hauptsächlich benutze, nämlich für die Benachrichtigungen. Seit iOS 7 lassen sich dabei sämtliche Benachrichtigungen abgreifen, die sich auch im Benachrichtigungscenter einnisten, habt ihr für bestimmte Apps die Anzeige im Notificationcenter von iOS deaktiviert, erhaltet ihr folglich auch keine Benachrichtigungen auf die Pebble. Grundsätzlich lassen sich Benachrichtigungen nur anzeigen, es gibt keinerlei Interaktionsmöglichkeiten, lediglich bei Anrufen bekommt ihr die Möglichkeit, diesen direkt per Button an der Pebble annehmen oder ablehnen zu können.

Eine zweite „Hauptfunktion“ der Smartwatch sind die so genannten Watchfaces. Dabei handelt es sich im Grunde nur um digitale Ziffernblätter. Von Haus aus gibt es hier bereits ein paar verschiedene Anzeigen mitgeliefert, über den erwähnten Pebble App Store oder MyPebbleFaces lassen sich jedoch gefühlte hunderte an Watchfaces vorfinden und nutzen, sodass jeder seinen Favoriten finden sollte. Ich nutze übrigens hauptsächlich RoughClock von Stephan Husson.

Aber der Pebble App Store würde nicht Pebble App Store heißen, gäbe es hier nicht auch Apps für die Pebble. Von Werk aus findet man hier bereits zwei kleinere Helferlein auf der Uhr vor: Zum einen gibt es eine Musiksteuerung, mit der man eben die Musik-Wiedergabe auf dem Smartphone bedienen kann (Play/Pause, Vor und Zurück), zum anderen eine kleine App um Alarme erstellen zu können. Das aber dürfte den ein oder anderen nicht ganz ausreichen, all jene sollten dann einmal einen Blick in den App Store werfen. Hier gibt es zum Beispiel einen nahezu vollwertigen Twitter-Clienten, eine Navigations-App, diverse Spiele wie Tetris und einige mehr – für mich persönlich größtenteils uninteressant, denn mal ehrlich: Einen Twitter-Clienten schön und gut, das Schreiben neuer Tweets aber tut sich sicherlich niemand wirklich an. Dennoch lässt sich die Pebble somit erweitern und gerade das erwähnte PebbleNav ist ganz praktisch, wobei man dabei erwähnen sollte, dass lediglich maximal acht Watchfaces und Apps ihren Platz auf der Pebble finden.

Noch ein paar Worte zum Akku: Dieser kommt zwar nur mit 130 mAh daher, bringt aber eine Laufzeit von fünf bis sieben Tagen mit sich, ich habe meine Pebble alle sechs Tage aufladen müssen, auch wenn es mal etwas mehr Benachrichtigungen gab. Aufgeladen wird die Pebble eben wie gesagt über das Magnet-Ladekabel, an die vier Stunden werden dabei über das Notebook benötigt um den Akku wieder auf die volle Ladung zu bringen. Hier gibt es aber eine kleine Schwäche der Pebble: Eine dauerhafte Akkuanzeige auf dem Display oder in den Einstellungen fehlt – lediglich ein paar Stunden bevor der Akku seinen Geist aufgeben würde, informiert ein kleines Icon in der rechten oberen Ecke über diese Tatsache. Hätte man meiner Meinung nach etwas besser lösen können, denn ist man einmal unterwegs wenn sich das Icon meldet, dürfte es in der Regel schon zu spät sein.

Fazit? Ein nettes Gadget, mehr aber auch nicht. Unbedingt brauchen tut man eine Pebble sicherlich nicht, das ist aber sicherlich auch bei Tablets und riesigen Fernsehern der Fall. Praktisch hingegen ist sie allemal. Wie erwähnt nutze ich hauptsächlich die Möglichkeit, schnell einen Blick auf die eingehenden Benachrichtigungen zu werfen, was oftmals einen Blick auf’s Smartphone erspart – man kann eben so direkt entscheiden ob es wichtig ist, oder ob es erst einmal nur ausreicht diese zur Kenntnis zu nehmen. Wobei ich hier sagen muss, dass es zumindest bei mir länger dauert, die Uhr unterwegs unter Pullover und Jacke heraus zu fummeln, als schnell mal das Handy aus der Jackentasche zu holen, aber das ist ein anderes Thema.

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Die Qualität der Uhr ist soweit in Ordnung, ich hätte mir für den mit rund 150 US-Dollar doch recht teuren Preis dennoch ein etwas hochwertigeres Gefühl gewünscht, hätte man durchaus mit ein paar zusätzliche Gramm schon erreichen können. Ansonsten geht die Optik und Haptik soweit in Ordnung, dank Standard-22mm-Armbänder lassen sich diese auch recht einfach austauschen, dazu aber in einem folgenden Artikel etwas mehr zu. Ansonsten bleibt nur zu sagen: Wer meint der brauche eine Pebble und kann diese auch wirklich „produktiv“ nutzen der sollte zuschlagen. Wer hingegen auch ein Tablet benötigt, der braucht sicherlich auch keine Pebble. Ich jedenfalls möchte sie inzwischen nicht mehr missen. Irgendwas was ich vergessen habe zu erwähnen? Fragen? Immer her damit.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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