Kanadische Studie: Internet-Trolle neigen zu Sadismus, Psychopathie und Narzissmus

Marcel Am 04.03.2014 veröffentlicht Lesezeit etwa 1:43 Minuten

Trolling for Love

Nahezu jede Seite mit Kommentarfunktion und eines jeden Forum ist von einer Gattung Nutzer betroffen, die im Netzjargon als „Troll“ bezeichnet werden. Jene Nutzer, die scheinbar nur dafür das Leben geschenkt bekommen haben, Artikel, Posting und andere Kommentare zu zerreißen, persönlich zu beleidigen und dergleichen – und seien die angegriffenen Inhalte noch so gut geschrieben. Die beste Lösung des Problems? Ignorieren – oder „don’t feed the troll“ wie man so schön sagt. Das derartige Leute irgendwann im Leben mal falsch abgebogen sind, dürfte allen von Trollen betroffenen Leuten dabei recht schnell klar werden; drei kanadische Wissenschaftlicher haben sich dieses „Phänomens“ nun einmal vorgenommen und sich im Rahmen einer Studie mit dem Thema befasst. Das Ergebnis: Trolle sind häufig in Kreisen von Sadisten, Psychopaten und Narzissten zu finden.

Trolle sind häufig Sadisten, Psychopaten und Narzissten.

Zwei Einzelstudien wurden dabei durchgeführt, insgesamt wurden dabei rund 1.200 freiwillige Personen befragt. Die Fragen behandelten das Thema „Online-Aktivitäten“ und „Kommentieren“, enthielten dabei jedoch auch zahlreiche Fragen, die die Wissenschaftler dazu nutzen konnten, die Persönlichkeit der Befragten zu bewerten. So mussten sie zum Beispiel beantworten, wie sie zu Rache und Gewaltdarstellungen stehen, ob sie anderen Menschen gerne Schmerzen zufügen und wie sehr sie in sich selbst verliebt sind.

Das Ergebnis: Rund 5,6 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass sie sich häufiger mal den Spaß machen und in den Kommentaren von Webseiten oder in Diskussionsforen trollen – gleichzeitig wurden die Persönlichkeitsfragen so beantwortet, dass vor allem ein Hang zum Sadismus aufgezeigt wurde, aber auch zum Machiavellismus, Narzissmus und zur Psychopathie. In einer zweiten Studie, bei der der größere Teil der 1.200 Teilnehmer befragt wurde, konnte dieser Trend bestätigt werden. Den größten Anteil der Trolle findet man dabei unter den Sadisten, gefolgt von den Psychopathen und den Machiavellisten, Narzissten hingegen reihen sich ganz hinten in den Reihen der Internet-Trolle ein.

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Im Grunde zeigt die Studie „Trolls just want to have fun“ von Erin E. Buckels, Paul D. Trapnell und Delroy L. Paulhus nur auf, was jeder insgeheim bereits von Trollen wusste: Nämlich das in den Köpfen jener irgendwelche Synapsen falsch entwickelt sind. Aber wenigstens wissen wir dank der Studie nun, wieso diese Art von Menschen sämtliche Inhalte zerreißen und dabei oftmals auch persönliche Beleidigungen raushauen: Sie können einfach nicht anders. Wer Lust auf tiefergehende Erklärungen und viele, viele Zahlen hat, der kann sich die Zusammenfassung der Studie gern einmal durchlesen…

Quelle Academia.edu via t3n Bild via David Lahnham

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